Nach einem Gedicht von Theodor Kramer E Am G C Was bin ich nur so jäh erwacht? G Am Em Am So früh? Es ist noch lang nicht Tag. G C G C Fahl liegt die Kammer, durch die Nacht Am Em Am hallt eines Krampens dumpfer Schlag. F C Vorm Fenster steht ein Mann und schwingt F C den Schaft und bricht das Pflaster auf; Dm Am der scharfe Hauch der Erde dringt Em G F mit jedem Schlag zu mir herauf. ------------------------------------ E Am G C Vor Schwäche dreht es mich zur Wand; G Am Em Am lang ist es her, schon viel zu lang, G C G C daß auf dem Steig gespreizt ich stand Am Em Am bei Nacht und selbst den Krampen schwang. F C Die Funken stoben und wie Wein F C roch scharf der Grund; das ist vorbei. Dm Am Ein andrer lockert Stein um Stein Em G F und weckt mich vor dem Hahnenschrei. ------------------------------------------ E Am G C Der du vorm Fenster stehst: vielleicht G Am Em Am hab ich vor Jahren dich gekannt G C G C und dir die Schaufel zugereicht Am Em Am und hab dich meinen Freund genannt. F C Das ist vorbei. Lang hungert mich. F C Ich tät dein Werk genau so gut. Dm Am Und säh ich auf der Straße dich, Em G F ich zöge nicht vor dir den Hut. ------------------------------------------ E Am G C Weißt du, Gesell, was Hunger ist? G Am Em Am Und weißt du’s auch, was gilt es mir! G C G C Den Karren, der die Erde frißt, Am Em Am der Scheit, den Krampen neid ich dir. F C Ich ließ’ dich nicht herein zur Tür; F C du reißt mit jedem neuen Schlag, Dm Am kannst du auch zehnmal nichts dafür, Em G F mehr als das Pflaster auf vor Tag ------------------------------------------ E Am G C Den tiefen Riß, du schüttest nicht G Am Em Am solang du lebst, mit nichts ihn zu. G C G C Am Barren schwingt das rote Licht, Am Em Am die fahlen Sterne gehn zur Ruh. F C Ein Zug geht, draußen auf dem Steig F C verhallt der letzte Krampenschlag; Dm Am ans Fenster schlägt ein schwarzer Zweig. Em G F Mich friert. Es ist noch lang nicht Tag.
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